Ein herzliches Grüß Gott und Willkommen im Ursulinenkloster Straubing

Wir sind eine Gemeinschaft von Frauen, die nach dem Vorbild der heiligen Angela Merici ein Leben in der Nachfolge Jesu führen. Wir wollen in unserem Leben - jede an dem Platz, an dem sie steht - die Liebe Gottes zu allen Menschen sichtbar und erfahrbar machen. Dabei möchten wir offen sein für die Fragen und Anliegen der Menschen um uns herum, der Menschen, mit denen wir gemeinsam unterwegs sind.

 

Jesus

Drei Monate haben nur wir Schwestern die Kirche gefüllt. Wir haben Sie als Mitbetende und Mitfeiernde vermisst. Doch mit unseren Gebeten haben wir Sie begleitet.

Unsere Kirche kann aufgrund der Sanierung des Daches, aus Sicherheitsgründen auch weiterhin nur jeweils eine halbe Stunde vor den Gottesdiensten bzw. Gebetszeiten geöffnet werden.

Ab jetzt laden wir Sie wieder zu unseren Gottesdienst- und Gebetszeiten ein.
Bitte tragen Sie beim Betreten der Kirche den Mund- und Nasenschutz; am gewählten Platz dürfen Sie diesen ablegen. Die Plätze für Besucher sind mit „Schön, dass Sie da sind“ gekennzeichnet.
Wir bitten darum, dass Sie Ihr Gotteslob selbst mitbringen.
Beim Eingang steht Desinfektionsmittel für die Hände bereit.
Bleiben Sie beim Kommunionempfang in den Bänken auf ihrem Platz. Eine Schwester bringt die Kommunion zu Ihnen.

 

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

Angela30 Ursula SR 300Ein Glasfenster im Treppenhaus unserer Schule

Das Bild, ein Ausschnitt aus einem großen Glasfenster, hergestellt in der Werkstatt der traditionsreichen Hofglasmalerei Zettler in München, Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts, zeigt im neubarocken Stil barockes Welttheater. Dies diente vor allem Jesuiten zur Veranschaulichung der Heilswahrheit, in Verbindung von Physik und Metaphysik, Diesseits und Jenseits.
Vor einer himmlischen Kulisse, einem Wolkenband, in einem Lichtkegel, Mandorla genannt, von dem goldene Strahlenbündel auf die Erde fallen, überreicht Ursula Angela die Fahne mit weißem Kreuz auf rotem Hintergrund. Sie, Patronin der Ursulinen, ist gekleidet in ein weißes Gewand mit blauem Mantel, versehen mit einem Heiligenschein und einer Krone, was an Maria erinnert.
Angela Merici, die Gründerin der Ursulinen, ist gekleidet in ein braunes Ordensgewand, sei es eine Anspielung auf das Kleid der franziskanischen Tertiarin, sei es ein Hinweis auf die seit Anfang des 17. Jahrhunderts bestehende Ordenstradition.
Ursula als Anführerin von 11 oder 11000 Frauen, einer in verschiedener Weise deutbaren Zahl, beugt sich bei der Übergabe zu Angela, neben der ein aufgeschlagenes Buch liegt, in dem ein schwer lesbarer Text erkennbar ist.
Szenen in jesuitischen Welttheatern sollten der Erziehung dienen, auch indem sie Leser, Zuschauer, Betrachter aufforderten, sich am Spiel (ludus, lateinisch, zu übersetzen mit Spiel und Schule) zu beteiligen, um durch Miterleben eine Katharsis, eine Läuterung, zu erfahren.
Die Fahne, ein identitätsstiftendes Symbol für ein Land, eine Vereinigung, einen Berufsstand … verlangt Treue zu bestimmten Wertvorstellungen, bedingungslose Gefolgschaft. In der christlichen Tradition ist sie vor allem ein Attribut des auferstandenen Christus.

Marienaltar Straubing

Jeden Monat gönnen wir uns einen Besinnungstag. Die Zeit dient der Glaubensvertiefung, der Reflexion des eigenen Seins sowie der Neuausrichtung auf Gott und die Gemeinschaft. Dieser Tag wird jeweils von einer Schwester unter einem Thema vorbereitet und gestaltet. Dir Inhalte orientieren sich an der Bibel, an Festen im Jahreskreis oder den Schriften unsere Gründerin, der hl. Angela Merici.

Zum Ablauf des Tages gehören in der Regel Impulse, stille persönliche Mediations- und Gebetszeiten, Austausch über die Erfahrungen zum Thema und Anbetung vor dem Allerheiligsten.

Im Mai stand das Thema „Maria“ im Mittelpunkt unserer Recollectio.

„Ich sehe dich in tausend Bildern,
Maria, lieblich ausgedrückt,
doch keins von allen kann dich schildern,
wie meine Seele dich erblickt.“

Dieses Gedicht schrieb Novalis über Maria. Die Gedanken dazu wurden anhand von Bildern vertieft und mit persönlichen Erfahrungen in Verbindung gebracht. Jede Schwester konnte anschließend ein Bild aus dem Leben Mariens bzw. eine Geschichte auswählen und in der Meditation vertiefen und auf ihr Leben beziehen.

In einer Maiandacht „Gegrüßet seist du, Maria, fruchtbare Mutter Erde“ wurden in Lied und Text sowie durch das Legen eines Bodenbildes Marias Lebensweg weiter vertieft.
Dabei wurde die Rosenknospe als Sinnbild für das „Ja“ Mariens betrachtet. Das Legen eines Seils in Form einer Spirale kennzeichnete den Weg Marias als Abenteuer mit Gott. Eine Schale mit Erde bedeutet, dass Marias den Boden für das Wirken Jesu bereitet hat. Das Entzünden der Kerze erinnert daran, dass Maria fruchtbarer Mutterboden für den Erlöser, das Licht der Welt, ist.
Maria erlebte die Hochzeit zu Kana als bodenständige Frau und sah, dass der „Lebenssaft“ ausgeht. Grüne Blätter schmücken die Spirale.
Maria kümmerte sich um die Durchführung der Anweisungen Jesu; sie ist offen für die Leuchtzeichen und die blühenden Beweise seiner Zuwendung. Blumen verzieren ihren Weg.
Maria musste in dieser Erzählung auf ihre Bitte an Jesus, schmerzhaft Distanz erfahren und ihr blieb sein göttliches Geheimnis verschlossen. Sinnbildlich dafür werden Steine auf den Weg gelegt.

Besinnungstag im Mai 5

 

Das entstandene Bild und die meditativen Gedanken sind Sinnbilder für unser Leben und können uns im Alltag begleiten.

 

Sr. Valentina

 

 

Vor allem sollen sie den Ratschlägen und Anregungen gehorchen, die der Heilige Geist fortwährend ins Herz gibt.

                                                                 Regel, Achtes Kapitel                                                                                                   

 

Heiliger Geist,
vom Sohn verheißen, vom Vater gesandt, unser Beistand und Lehrer.

Du leise Stimme, dringe in das Ohr meines Herzens,
damit ich vernehme, was du von mir willst.

Du klares Licht, erleuchte die Augen meines Geistes,
damit ich erkenne, welchen Weg du mich führst.

Du Funke der Liebe Gottes, entzünde die Liebeskraft meiner ganzen Person,
damit ich brenne für das Kommen des Gottesreiches.

Du bewegende Kraft, treibe mich an,
deinen Ratschlägen und Anregungen zu folgen,
damit ich ausführe, was du mir zu tun in die Hände legst. Amen

 

Sr. Veronika Engl blickte am Sonntag, 10. Mai 2020,
auf 85 Lebensjahre zurück. In großer Dankbarkeit gestalteten wir eine feierliche Eucharistiefeier für unsere Mitschwester. Zusammen mit unserer Gemeinschaft erinnerte sie sich an die guten und heiteren Stunden, an ihre Wegbegleitungen und an die Arbeit als Sekretärin der Realschule, früher auch des Gymnasiums. Viele ehemalige Schülerinnen schätzen bis heute ihre Fürsorge um sie. Ein festliches Mittagessen, eine schöne Kaffeerunde sowie der Gabentisch beglückten sie sehr.

Eine gestaltete Vesper zum Thema „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“ beendeten den freudebringenden Tag.

b13751db 3ce0 492d a3d5 bcd53b6700d4Wie für viele andere auch stellt die Corona-Krise eine große Herausforderung für unsere Gemeinschaft dar. Ein Großteil der Mitschwestern gehört aufgrund ihres Alters zur Risikogruppe.

Seit Mitte März befinden wir uns im Ausnahmezustand. Bereits damals trafen wir Vorsorge und mehrere Schwestern nähten Mundschutz für alle. Diesen tragen wir, sobald wir unsere Zimmer verlassen. Wir halten die vorgegebenen Abstände und Hygienemaßnahmen sehr bewusst ein.

 

Coronavirus Deutschland1Herr, wir bringen Dir alle Erkrankten und bitten um Trost und Heilung.
Sei den Leidenden nahe, besonders den Sterbenden.
Bitte tröste jene, die jetzt trauern.
Schenke den Ärzten und Forschern Weisheit und Energie.
Allen Krankenschwestern und Pflegern Kraft in dieser extremen Belastung.
Den Politikern und Mitarbeitern der Gesundheitsämter Besonnenheit.
Wir beten für alle, die in Panik sind. Alle, die von Angst überwältigt sind. Um Frieden inmitten des Sturms, um klare Sicht.
Wir beten für alle, die große materiellen Schaden haben oder befürchten.
Guter Gott, wir bringen Dir alle, die in Quarantäne sein müssen, sich einsam fühlen, niemanden umarmen können.                          

IMG 20200301 WA0020Das Thema „Lass mein Leben voll Liebe sein“ vom 28.2.-1.3.2020 lockte wieder 18 Frauen zu Beginn der Fastenzeit ins gastliche Kloster.

Sehr ansprechend gestaltet war der ganzheitliche Zugang zum Thema. Nach dem bewährten Beginn mit Vesper und Abendessen am Freitag lernten wir uns in einer ersten Runde anhand von Botschaften kennen.

gastschwesternDer Alterungsprozess macht sich in unserer Gemeinschaft zunehmend bemerkbar. Sr. Theresia Bayer wird seit zwei Jahren im Altenheim gepflegt, da sie eine rundum Versorgung benötigt. Mehrere Schwestern brauchen Hilfe. In einem längeren Prozess überlegten wir, wie wir zu einer guten Lösung bezüglich der Kranken- und Altenpflege kommen. Eine der Möglichkeiten, die sich uns bot, war die Hilfe durch ugandische Mitschwestern. Bereits im März 2019 kam Sr. Maria Goretti zu uns, etwas später Sr. Clara. Die beiden Krankenschwestern gehören der Gemeinschaft „Sister of Immaculate Heart of Mary Reparatrix“ an. Wir haben für sie einen eigenen Wohnbereich geschaffen, sie sind durch einen Gestellungsvertrag rechtlich geschützt und werden für ihre Arbeit tariflich bezahlt. Die Mitschwestern fühlen sich hier zu Hause, es ist ein gutes Miteinander, ein gegenseitiges Geben und Nehmen und wir sind sehr dankbar für alle Unterstützung und Hilfeleistungen.