in Dir, mein guter Gott!
Du bist das Wasser, das mich tränkt und meine Sehnsucht stillt!

Du bist die Kraft, die Leben schenkt, eine Quelle, welche nie versiegt.
Ströme von lebendigem Wasser brechen hervor.

Unser Leben ist verdanktes Leben.
Wir verdanken es Gott, den wir als dreifaltiges Geheimnis anbeten: als Vater und Schöpfer, als Sohn und Erlöser, als Geist und Begleiter.
Auf unserem Glaubensweg dürfen wir Gott als Mitgeher-Gott erfahren, als der „Ich bin da".

Wir achten jeden Menschen als Ebenbild Gottes. In dieser Gott-Ebenbildlichkeit beruht unsere Würde, sie hängt nicht von unserer Leistung ab.

Die Heilige Schrift bezeugt diesen Glauben.
Die heilige Angela wurde nicht müde, das Geheimnis der Heiligen Dreifaltigkeit zu preisen.

Unser Leben ist beschenktes Leben.
Jesus Christus, das menschgewordene Wort Gottes, bringt uns die Botschaft des Vaters: Gott liebt den Menschen bedingungslos.

Aus dieser Liebe können wir leben. Diese Liebe macht uns zu Kindern Gottes, zu Schwestern und Brüder.

Das Neue Testament überliefert diese Botschaft Jesu.
Die heilige Angela ermutigt uns, unser Leben in Christus festzumachen und
als Bräute Christi unsere Antwort auf die uns geschenkte Liebe zu geben.

Unser Leben ist Miteinander-Leben.
Wir sind als Ebenbilder Gottes auf Leben in Beziehung, in Gemeinschaft, angelegt. Der Heilige Geist führt uns zusammen.
In der Gemeinschaft der Kirche als Volk Gottes sind wir mit all den Menschen verbunden, die zu Jesus Christus gehören.

Unser Leben verwirklicht sich in unserer konkreten Gemeinschaft hier in Straubing. Unsere Gemeinschaft ist nicht nur eine Gemeinschaft in der Kirche, sondern selbst Kirche. In der Kirche als Leib Christi nehmen wir unsere Aufgaben wahr und wissen uns gesandt, das Erbarmen Gottes zu verkünden.

Unser biblischer Glaube ist Grundlage für unser Leben.
Die heilige Angela hat durch ihr Wirken die Kirche erneuert und lehrt uns, auf dem alten Weg der Kirche ein neues Leben zu leben.

Unser Ordensleben ist Antwort auf die uns geschenkte Liebe. Wir geben diese Antwort in der Gemeinschaft der Ursulinen und in der Tradition unserer Ordensgründerin. Wir wissen uns gerufen drei Haltungen Jesu - Ehelosigkeit, Armut und Gehorsam – in unserem Leben zu konkretisieren. In der Tradition der Kirche werden diese Haltungen "Evangelische Räte" oder "Gelübde" genannt.

So, wie die Kirche architektonisch die Mitte unseres Kloster ist, ist das Gebet die Mitte unseres Lebens. Unser Gebet umfasst alles, was unser Alltag und unser Dienst mit sich bringen. Unser Leben soll immer mehr zum Gebet werden.
Das Gebet ist das Mittel, das uns hilft, mit den Quellen unseres Lebens in Berührung zu kommen, in Kontakt zu bleiben. Es ist das Mittel, das uns hilft, unsere Beziehung zu Gott zu vertiefen.

Die Feier der Eucharistie lässt uns Dank sagen und Hineinwachsen in die Liebe Gottes. Sie befähigt uns, die Aufgaben des Alltags im Geiste Jesu zu erfüllen.
In den Sakramenten begegnet uns Christus. Hier erfahren wir in besonderer Weise seine heilschenkende Nähe.
Zeiten der Exerzitien, der Besinnung und des Schweigens sowie das geistliche Gespräch dienen der Vertiefung unseres Lebens.

 

Unser Leben gestalten wir in den Spuren unserer Ordensgründerin, der heiligen Angela Merici.
Angelas Denken und Tun waren erfüllt von der Liebe zum gekreuzigten und auferstandenen Herrn.

Die Schriften der heiligen Angela – Regel, Ricordi (Gedenkworte) und Legati (Testament) – sind für uns bleibendes Vermächtnis und Richtschnur für unser persönliches Leben, für unser Gemeinschaftsleben und unseren apostolischen Dienst.

Unser Leben erhält seine Form durch unsere Weisungen.
Geprägt vom Geist unserer Ordensgründerin, sind sie die Richtschnur für unser Leben. Sie stellen den Rahmen für unser geistliches Leben, für das Miteinander in der Gemeinschaft und für unseren Dienst dar und enthalten die für uns bedeutsamen ordensrechtlichen Bestimmungen. Unsere Weisungen helfen uns, in der Gesinnung Jesu zu wachsen, damit er immer mehr unser Weg, unsere Wahrheit und unser Leben wird.