"Ihr werdet nämlich ohne Zweifel wunderbare Dinge sehen,
wenn ihr alles auf das Lob und die Ehre seiner göttlichen Größe
und auf das Heil der Seelen ausrichtet."
(hl. Angela aus dem Vorwort der Gedenkworte)
Am 02. November 1826 genehmigte die bayerische Regierung den „Fortbestand des Straubinger Klosters". Neben den „geistlichen Angelegenheiten" wurden auch die finanziellen Aspekte neu festgelegt.
Von Seiten der Schwestern erfolgte daraufhin sofort die Wiedereröffnung des Pensionates.
1827 bewilligte König Ludwig I. die Wiedererrichtung unseres Klosters und der Schulen als öffentliche Unterrichtsanstalt. Ferner berief er aus dem Ursulinenkloster in Würzburg die beiden leiblichen Schwestern Josepha und Antonia Liebler nach Straubing. Diesen gelang sehr schnell der Wiederaufbau des Klosters und der Schulen, so dass sie als zweite Gründerinnen verehrt werden.
Dem Kloster wurde wieder erlaubt, Novizinnen aufzunehmen. Der Konvent legte großen Wert auf die akademische Ausbildung der Lehrerinnen. So konnte der Unterricht wieder von Schwestern erteilt werden.
1836 wurde der Thurnhof gekauft. Somit war die Versorgung mit Lebensmitteln gewährleistet und die Schwestern hatten ein geregeltes Einkommen. Zugleich diente er den Schwestern als Erholungsort.
1845 wurde das Kloster nach Norden hin erweitert.
1858 brachen drei Schwestern in die Vereinigten Staaten auf und gründeten in Louisville, Kentucky, ein Kloster. Sie unterrichteten dort die Kinder der deutschen Auswandererfamilien.
Parallel zu dem Aufbau der Schulen gingen die Schwestern einen Weg der geistlichen Erneuerung. Es wurden eine neue Regel und neue Konstitutionen erarbeitet und das sog. „Kapitel" und die strenge Klausur eingeführt. Als äußeres Zeichen wurde das Ordenskleid zu der „mehr klösterlichen Form" geändert.
Bis 1898/99 hatten die Schwestern ein vielfältiges Schulwesen aufgebaut: eine Pensionatsschule, eine Töchterschule, eine Präparandinnenschule (Lehrerinnenbildungsanstalt) und eine Volksschule. Eine der bedeutendsten Schulen unseres Klosters wurde die Lehrerinnenbildungsanstalt. Großen Zuspruch fand auch die Handelsschule für Mädchen. Um einen zeitgemäßen Unterricht erteilen zu können, waren angrenzende Häuser gekauft und als Schulräume eingerichtet worden.
Noch vor dem Ersten Weltkrieg konnten die Schwestern den neuen Klausurbau errichten.
1928 wurde der Hermannsberg als Erholungshaus erworben.
In den letzten beiden Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg nahm die Zahl der Novizinnen so zu, dass der Konvent auf den Höchststand von 96 Schwestern anwuchs.