Die Pforte ist unser Haupteingang. Wer zu uns kommt, geht durch diese Pforte. Sie vermittelt zwischen dem Innen- und Außenbereich.
Auch unser Leben ist geprägt von der Spannung zwischen Rückzug und Öffnung und kreist um Gott und die Menschen.
Da unsere Klosterpforte zugleich Schulpforte ist, gehen täglich viele hundert Menschen hier ein und aus: Schülerinnen, Lehrkräfte, Eltern, Angestellte und Besucher.
Die Klausur ist unser abgeschlossener Lebensbereich, der uns helfen soll, das Wesentliche des Ordenslebens im Blick zu behalten.
Das Zimmer der Schwester ist intimer Lebensraum, persönlicher Rückzugsort und Ort der Selbstwerdung.
Zeiten der Stille, des Schweigens und der Sammlung lassen uns zur inneren Ruhe finden und werden zur Kraftquelle.
Täglich versammeln wir uns zum Frühstück, zum Mittag- und Abendessen im Refektor. Die gemeinsamen Mahlzeiten dienen nicht nur der Nahrungsaufnahme, sondern auch der Stärkung der Gemeinschaft. Das Refektor ist als Essraum einerseits ein Raum des Fastens und der Askese und andererseits ein Raum des Festes und des Feierns.
Nach dem Abendessen hören wir als Nahrung für den Geist eine Tischlesung. Zu besonderen Anlässen wird Musik aufgelegt. So ist das Refektor auch ein Raum der Erholung.
Unser Refektor ist auch Raum der Begegnung. Gerne begrüßen wir dort Gäste, mit denen wir ein Stück Leben teilen.
Unsere Tagesordnung beruht auf einem Wechsel von Gebet und Arbeit. Die Arbeit, der Beruf, sichert unseren Lebensunterhalt, ist aber zugleich Berufung und Dienst. Die Zusammenarbeit mit den Angestellten unseres Klosters verlangt Verantwortung und Teamfähigkeit. Auch die Arbeit ist Lob Gottes, so wie es der Leitspruch unseres Ordens zum Ausdruck bringt
„SOLI DEO GLORIA".
Wir nennen diesen Raum zwar Freizeitzimmer, aber in Wirklichkeit ist er viel mehr.
Wir verbringen dort am Wochenende die gemeinsame Freizeit: Wir finden hier Zeit zum Erzählen, zum Basteln, zum Stricken, zum Spielen, zum Rätseln, zum Lesen, zum Fernsehen usw.
Dieser Raum dient bei Festen wie Weihnachten und Ostern als festlicher Rahmen.
Wir beten dort zu besonderen Anlässen und treffen uns zum monatlichen Konventsgespräch.
In diesem Raum finden auch die Konventskapitel statt.
"Seid miteinander durch das Band der Liebe verbunden, in dem ihr einander schätzt, euch beisteht und einander ertragt."
(Letztes Gedenkwort der heiligen Angela)
Es gibt kein Kloster ohne Bibliothek, ohne Bücher, denn Bildung und Weiterbildung ist eine Lebensaufgabe für jede Schwester. So hat die lectio divina, die tägliche geistliche Lesung, einen festen Platz im Tagesablauf.
Zeitungen, Zeitschriften und Fachzeitschriften laden zur Lektüre ein.
"Der persönliche Reifungsprozess der Schwestern ist zu fördern durch humane, fachliche, theologische und spirituelle Bildung." (Weisungen, Nr. 37)
Jede Schwester ist aufgefordert, ihr Leben in Verantwortung zu gestalten. Die Talente und Gaben, die Gott jeder einzelnen geschenkt hat, sollen zum Wachsen gebracht werden. Dazu bedarf es Zeiten der Stille und den Mut, der eigenen Lebensspur zu folgen.
Das Noviziat und Juniorat dienen der Formation. Der Noviziatsunterricht beinhaltet u.a. die Einführung in die Weisungen unseres Ordens sowie die intensive Beschäftigung mit der ursulinischen Spiritualität. Im Juniorat stehen die Gelübde im Mittelpunkt.
Der eigentliche Lehrer ist aber Jesus. Zusammen mit allen Schwestern gehen die Novizin und Juniorin, die in die Gemeinschaft hineinwachsen sollen, in die Schule des Herrn.
Wir Schwestern haben die Möglichkeit, uns in zwei kleine Innenhöfe: einen Kräutergarten und einen bepflanzten Garten mit einem Brunnen zurückzuziehen. Dort können wir Erholung finden, die Natur im Kreislauf des Jahres beobachten und uns an den kleinen Dingen der Schöpfung freuen. Manche Amselfamilie wird dort liebevoll verwöhnt.
Unter unserer Kirche befindet sich die Gruft, die Ruhestätte der Schwestern. Auf den Grabplatten stehen der Name, das Geburtsdatum, das Datum der Profess und das Sterbedatum der jeweiligen Mitschwester.
Die Gruft erinnert uns an den eigenen Tod, an das Ziel unseres Lebens: die Heimkehr zu Gott. Sie lehrt uns loszulassen und das Heute von IHM her zu gestalten. Jeden Tag beten wir in der Komplet „Herr, auf dich vertraue ich, in deine Hände lege ich mein Leben."