Ein herzliches Grüß Gott und Willkommen im Ursulinenkloster Straubing

Wir sind eine Gemeinschaft von Frauen, die nach dem Vorbild der heiligen Angela Merici ein Leben in der Nachfolge Jesu führen. Wir wollen in unserem Leben - jede an dem Platz, an dem sie steht - die Liebe Gottes zu allen Menschen sichtbar und erfahrbar machen. Dabei möchten wir offen sein für die Fragen und Anliegen der Menschen um uns herum, der Menschen, mit denen wir gemeinsam unterwegs sind.

 

Besinnungstag

 

 

Besinnungstag für Frauen

im Ursulinenkloster Straubing

am Samstag, 13. Dezember 2025
von 09:30 bis 17:00 Uhr.

Verköstigung im Kloster. Unkosten: 10 Euro.

Anmeldung bis 07. Dezember 2025:
Sr. Judith Reis, Burggasse 40, 94315 Straubing
Tel.: 09421/9923-0;
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Anhand von Bildern und Symbolen,
mit Musik und Liedern,
in Einzelbesinnung und Gruppenarbeit nähern wir uns dem Thema.

Allerseelen - AllerheiligenWir feiern Allerheiligen,
alle Heiligen, ja alle Seelen,
die uns in Güte und Liebe begegnet sind,
die unser Herz berührt haben.

Wir feiern unser Allerheiligen der Freude,
auch wenn sich Trauer einmischt,
weil wir so manche Mitschwester noch gerne bei uns hätten,
wir feiern, weil sie bei Gott leben.

Wir feiern ein Allerheiligen der Stille,
stiller Anbetung und stiller Freude;
nicht der lauten Töne,
sondern der Regungen in unserem Innern.

Wir feiern ein Allerheiligen des Glaubens,
das die Grenzen überwindet,
die wir nicht sprengen können
und wir so einen Vorgeschmack unserer Erlösung erfahren.

Wir feiern Allerheiligen,
weil alle unsere Toten die Nähe Gottes erfahren
und sie uns dadurch Segen, Heil und Freude schenken,
denn wir tragen sie im Herzen.

nach Reinhard Röhrner

Herbst 2025

 

 

Die Blätter fallen, fallen wie von weit
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.
Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.
Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.
Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.


Rainer Maria Rilke (1902)

„Du sollst ein Segen sein …“

Unseren gemeinsamen Vormittag in Gemeinschaft von Schwestern und Aggregierten gestaltete Schwester Judith, wie immer sehr tiefgründig und anschaulich vorbereitet und durchgeführt, mit vielerlei Inhalten und abwechslungsreichen Methoden. Wir fanden zunächst eine gestaltete Mitte vor: Auf einem Tuch war in Muschelform gelegt ein Kreuz, davon ausgehend war strahlenförmig auf Papierstreifen das Wort „Segen“ in verschiedenen Sprachen zu lesen.

Danach näherten wir uns der Wortbedeutung von Segen: „benedicere“, d.h. „dem anderen etwas Gutes sagen.“ Das deutsche Wort „segnen“, vom lateinischen Wort „signare“ abgeleitet, bedeutet „bezeichnen“ im Sinne von „siegeln“ oder „besiegeln“. Christen besiegeln im Namen des Kreuzes.  Um dies eindrücklich wahrzunehmen, spürten wir dem „Kreuz“ in einer Körperübung nach und nahmen die vielerlei Kreuze an unserem Körper wahr. Dies vertiefte das Thema ganzheitlich. In der Mitte schlägt unser Herz und beim Armeausbreiten wurden wir gewahr, dass wir die Gestalt des Kreuzes in uns tragen.
Überlegungen, was, wann und zu welchen Gelegenheiten gesegnet wird, erweiterten das Spektrum ins Liturgische. Dabei wurde existentiell deutlich, was es bedeutet, gesegnet zu sein und selbst ein Segen zu sein: Damit Leben gelingen kann, braucht es unser Beten und Gottes Segen. Deutlich wurde: Es ist ein Segen, wenn Leben gelingt und Früchte trägt, es bringt Sinn und ist Zeichen von Gottes Nähe. Gesegnete Menschen erfahren Gnade: Begegnungen, Liebe, Bewahrung, Frieden und Lebenskraft sind Geschenke.

Rosenkranz Bild

Die heilige Ursula, die Patronin unseres Ordens und die unseres Klosters, gibt auch den Schulen der Ursulinen-Schulstiftung ihren Namen.

Die heilige Ursula ist mit ihren Gefährtinnen von England mit dem Schiff aufgebrochen. Sie kamen nach Köln, wo sie zusammen mit ihren Begleiterinnen für ihren Glauben den Märtyrertod starb. Die Legende der hl. Ursula führt uns in tiefere Wahrheiten ein. Dies sollen die Symbole des Ursulinenwappens, das vor dem Altar steht, zeigen. Das rechte Feld des Wappens ist der hl. Ursula zugedacht, das linke der hl. Angela.

  • Der Pfeil ist ein Symbol für den Anruf Gottes an uns.
  • Die Taube ist ein Symbol für den Heiligen Geist, der uns führt und leitet.
  • Das Kreuz ist ein Symbol für Ängste und Schwierigkeiten, aber auch für Hoffnung.
  • Das Lorbeerbäumchen, „laurus“ im Lateinischen, ist ein Symbol für Glauben und Hinwendung zu Gott.
  • Die Krone ist ein Symbol für Würde, verheiße Erfüllung und Kraft zum Leben.
  • Der Wahlspruch der Ursulinen lautet: Gott allein die Ehre – SOLI DEO GLORIA.

 

Die hl. Ursula hat es gewagt,
ihr Leben nach ihrer Überzeugung zu leben,
ihrem Leben einen Sinn zu geben, den sie in der Hingabe an Gott für andere fand,
dieses Leben durchzustehen in einem fremden Land,
in unbekannten Verhältnissen ohne Sicherheit aufzubrechen,
dieses Leben hinzugeben in Treue zu sich selbst,
für Jesus Christus.

Wagen wir es,
ein Leben nicht nur für uns,
ein Leben für andere,
ein Leben, das eine Mitte hat, aus der wir unsere Ängste überwinden,
den Mut haben, immer wieder neu anzufangen.

So wagen wir es,
wie die hl. Ursula im Glauben, in der Liebe zu Jesus Christus
und den Mitmenschen.

 

Rosenkranz BildDer ROSENKRANZ ist eine uralte meditative Gebetsweise.

Dabei wird das „Gegrüßet seist du, Maria“ zehnmal wiederholt – Gesätz genannt. Bei jedem „Ave Maria“ werden Anrufungen aus dem Leben Jesu gebetet. Diese regen zur Meditation an. So ist der Rosenkranz ein Jesusgebet, das im marianischen Gebetsschatz wurzelt. Es gilt, die Geheimnisse vom Leben und Leiden Jesu und seiner Mutter Maria nach dem Sinn für unser Leben zu fragen.

Wir können die Geheimnisse des Rosenkranzes nach ihrer biblischen Bedeutung befragen und sie mit der eigenen Lebensgeschichte verknüpfen. Somit können wir uns suchend, ahnend, klagend, hoffend und liebend erfahren. Es entstehen neue Einsichten vielleicht auch Räume, in denen wir Leben und Geborgenheit erfahren.

Dennoch erscheint das Rosenkranzgebet vielen Christen heute als Symbol für eine einseitige, manchmal welt- und zeitferme Marienverehrung. Wie die Gebetsschnur des Rosenkranzes sind die Stationen aus dem Leben Jesu, die zum Beten der freudenreichen, lichtreichen, schmerzhaften und glorreichen Anrufungen einladen. Vielleicht entdecken wir aber auch Angesprochen-sein, erleben Ruhe und inneren Frieden durch den Rosenkranz.

 

Nicht alles, was ich ernte, habe ich gesät, gepflegt, umsorgt.
Nicht alles, was ich ernte, habe ich mit Gedanken, Taten, Versuchen begleitet.
Manches ist mir einfach geschenkt, gegeben, anvertraut.

Der Segen Gottes liegt über allem.
Ich darf ernten, obwohl ich nicht viel dazu beigetragen habe, dass es zur Ernte gekommen ist;
obwohl ich nicht viel darüber nachgedacht habe,
wer den Samen gesät, gepflegt, umsorgt hat,
damit ich ernten kann und gesegnet bin.

Danke, guter Gott, dass du uns so reichlich gibst.
Danke, guter Gott, dass es Menschen gibt,
die für uns sorgen.
Danke, guter Gott, dass wir in einem Land leben,
indem es alles lebensnotwendig gibt.
Reicher Segen komme über alle Gaben. Amen.

 

Erntedank Altarbild 1Erntedank Altarbild 2

von Sr. Edit gestalltetJubiläumsgebet
Vater im Himmel,

der Glaube, den du uns in deinem Sohn

Jesus Christus, unserem Bruder, geschenkt hast,

und die Flamme der Nächstenliebe,

die der Heilige Geist in unsere Herzen gießt,

erwecke in uns die selige Hoffnung

für die Ankunft deines Reiches.