Eine Zwischenstation in der Wegbegleitung von Schwestern und Aggregier-ten
Am 14. Oktober trafen sich in unserem Kloster die Schwestern mit den Aggregierten, um einen gemeinsamen Tag zu erleben. In entspannter Atmosphäre konnten wir gutes Essen genießen und reden über „Gott und die Welt“.
Als Arbeitsprogramm standen eine Powerpoint-Präsentation über die Ursula-Legende und anschließend Gruppenarbeit auf der Tagesordnung. Der Vortrag definierte Legende – nach dem lateinischen legere – als eine Geschichte, die man lesen soll. Lesen wird in einem wei-ten Sinn verstanden: lesen in einem Buch, in einem Gesicht, in den Gegebenheiten der Na-tur. Die Legende der heiligen Ursula erzählt, gestützt auf historische und geographische Schwerpunkte, die Botschaft, wie sich eine Lebensreise gestaltet. Es geht um Aufbruch, Weg, Rückkehr. In schwierigen Situationen, z. B. in Zeiten der Christenverfolgung, haben die Pro-tagonisten Mut gezeigt, ihren Glauben bedingungslos, in gewaltlosem Widerstand zu bezeu-gen. Durch Kompromissbereitschaft, eine dritte, nonduale Kraft, wird Frieden angestrebt.
Durch Nachdenken über Buchstaben- und Zahlenmystik, Entschlüsseln von Symbolen und Motiven, die Suche von Darstellungen in Literatur und Musik können wir uns Ursula und ih-ren Gefährtinnen nähern. Als aufschlussreich erwies sich auch die Untersuchung der Patro-nate, besonders für Erziehung und Bildung, Reise, Gemeinschaft.
In Kleingruppen wurde mit Hilfe von Fragen und Impulsen versucht, Schwerpunkte auf das alltägliche Leben zu beziehen, zum Beispiel: Auf einem Schiff arbeiten Leute in unterschied-lichem Alter, mit diversen Fähigkeiten, kontroversen Vorstellungen usw. Um nicht unterzu-gehen, um vorwärtszukommen, brauchen sie einander.
Rita Juliane Kunze, Aggregierte