Ein herzliches Grüß Gott und Willkommen im Ursulinenkloster Straubing

Wir sind eine Gemeinschaft von Frauen, die nach dem Vorbild der heiligen Angela Merici ein Leben in der Nachfolge Jesu führen. Wir wollen in unserem Leben - jede an dem Platz, an dem sie steht - die Liebe Gottes zu allen Menschen sichtbar und erfahrbar machen. Dabei möchten wir offen sein für die Fragen und Anliegen der Menschen um uns herum, der Menschen, mit denen wir gemeinsam unterwegs sind.

 

Besinnunstage„DU BIST EIN GOTT, DER MICH SIEHT …“

Mit diesen Worten aus Genesis 16,13, der Jahreslosung der evangelischen Kirche für 2023, verbrachten 10 Frauen vom 17.03. – 19.03.2023 nach drei Jahren Pandemiepause ein wunderbares Besinnungswochenende.

 

Zum ersten Mal hatten Sr. Judith und Sr. Edit als Tandem diese eindrucksvollen Tage gestaltet. Wie immer konnten wir das Thema umkreisen anhand einer Fülle von Inhalten und verschiedensten Zugängen: Bildimpulse, Video, Gebete, Gesprächsrunden, Bildmeditation, Bibliolog. Zum Auftakt trafen wir im Meditationsraum auf eine von Sr. Edit gemalte Mitte mit der Zeichnung „Hagar in der Wüste“.
Du bist ein Gott der mich siehtHagar, Sklavin der Sarai und „Nebenfrau“ Abrahams, gedemütigt und verzweifelt in die Wüste geflüchtet, hatte an einem Brunnen eine Engelsbegegnung. An diesem Hoffnungsort erkennt sie als erste Frau in der Bibel den sich offenbarenden Gott. Eine Frau, zudem noch eine Sklavin und eine Ausländerin, gibt Gott den Namen „Du bist ein Gott, der mich sieht, …“ (Gen 16,1-16)

Dieser Gott ist einer, der ihr Leid wahrnimmt, indem er sie ansieht und ihr Ansehen gibt durch die Verheißung eines Sohnes, Ismael. So wird sie von der Dienerin Sarais zur von Gott gesegneten Frau Hagar.

Um dies als Glaubenserfahrung in unserem je eigenen Leben zu verorten, erhielten wir vielerlei Impulse: den Bibeltext, mit verteilten Rollen gelesen, Fragen zur Identifikation bezüglich Fluchtgedanken aus leidvollen Situationen und aufgefangen werden durch Gottes Güte, Betrachten unsrer Gesichter in einer geführten Spiegelmeditation.

thumbnail IMG 6680Im eindrucksvollen Bild „Christi Gesicht – Gesichter der Menschheit“ (siehe oben) zeigte sich, dass sich die tätige Zuwendung Gottes vor allem durch Mitmenschen ereignet.

Wie ein Leitfaden zwischen den verschiedenen Elementen durchzog sich unser Lied: „Du bist ein Gott, der mich sieht/ hört“, begleitet von unserer talentierten Sängerin und Gitarristin Sr. Edit.

Von den beiden Schwestern passend gestaltete Liturgien (Laudes, Messe, Vesper, Anbetung) führten uns mit den Schwestern in der Kirche zusammen, ebenso die guten Mahlzeiten im Refektorium. Auch konnten wir zwei aktuelle Geburtstagskinder im stolzen Alter von 81 und 90 Jahren am Abend in fröhlicher Runde feiern.

Die Erfahrungen dieses Wochenendes mit der Zusage: Gott ist einer, der mich sieht; der mich nicht allein lässt, der immer da ist, begleiten uns weiterhin nährend in unserem Alltag, nicht nur in der Fastenzeit! Dafür sind wir Sr. Judith, Sr. Edit und den Mitschwestern rundum herzlich dankbar!

                                       Margot Maier, Aggregierte der Ursulinen von Straubing seit 2009